Eidgenössischer Dank-, Buss- und Bettag 2021

26. September 2021

Regierungspräsident Dr. Mario Cavigelli und Stadtpräsident Urs Marti verlesen das Bettagsmandat

Regierungspräsident Dr. Mario Cavigelli in der Comanderkirche

Regierungspräsident Dr. Mario Cavigelli hat am Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag bereits zum dritten Mal während seiner Amtszeit das Bettagsmandat der Bündner Regierung in der Comanderkirche verlesen.

Der Gottesdienst und das Verlesen des Bettagsmandates in der Comanderkirche wurden per Live-Stream übertragen. Hier finden Sie die Aufzeichnung dazu.

 

Stadtpräsident Urs Marti in der Martinskirche

In unseren beiden anderen Kirchen haben Stadtpräsident Urs Marti (Martinskirche) und Vorstandsmitglied Corina Pfiffner (Masanserkirche) diese Funktion übernommen.

 

Zusammenwirken von Kirche und Staat

Der Bettag ist für uns ein wichtiges Zeichen des Zusammenwirkens von Kirche und Staat, und es ist uns ein grosses Anliegen, immer wieder auf deren Bedeutung hinzuweisen.

In den Ausführungen zum Bettagsmandat werden die Grundlagen der gemeinsamen Werte hervorgehoben, unter denen es möglich ist, im gegenseitigen Vertrauen aufeinander auch schwierige Zeiten zu meistern. Das ist keine Selbstverständlichkeit in unserer säkularisierten und pluralistischen Gesellschaft. Dazu muss Sorge getragen werden. Der christliche Glaube, mit seiner Wertehaltung, ist sehr wichtig für das Funktionieren unserer westlichen Gesellschaft.

Am 17. September 1797 wurde unter dem Eindruck der Französischen Revolution erstmals ein gemeinsamer Bettag der katholischen und reformierten Kantone abgehalten. Im Kanton Graubünden feierte man den Bettag aber bis 1848 am zweiten Donnerstag im November. Seit da aber jedes Jahr am dritten Sonntag im September, und dies bis heute und hoffentlich auch in Zukunft.

Ziel des Bettags war es, den Zusammenhalt der Eidgenossen durch den gemeinsamen, konfessionsübergreifenden Feiertag zu stärken und die religiösen Differenzen in der Bevölkerung zu überwinden.

Wie aktuell dieses Anliegen heute noch ist, zeigt das Bettagsmandat der Regierung eindrücklich. Waren es früher unterschiedliche Ansichten bezüglich religiöser Fragen, drohen heute andere Auffassungen bei der Bewältigung der aktuellen Pandemie eine Spaltung in der Gesellschaft.

Damit diese Spaltung nicht passiert, ist gegenseitiges Vertrauen gefragt, beruhend auf unserer christlichen Wertehaltung. Es bedingt auch, dass wir bereit sind, einander gut zuzuhören und aufeinander einzugehen und mit dem notwendigen Respekt zu begegnen.

Ladina Ehrler-Scharplatz, Vizepräsidentin
Curdin Mark, Präsident