Podium vom 25. Mai 2023 in der Regulakirche

8. Juni 2023

Reformen - gestern, heute, morgen

v.l.n.r.: Curdin Mark, Präsident Reformierte Kirche Chur; Prof. Dr. Jan-Andrea Bernhard; Flurina Cavegn, Theologin/Seelsorgerin; Miriam Neubert, Pfarrerin/Moderatorin; Dr. Ulf Wendler, Historiker/Stadtarchivar; Prof. Dr.Dr. Emidio Campi

 

Prof. Dr.Dr. Emidio Campi

Campi zeigte auf, welche Bedeutung die Beziehungen Comanders nach Zürich hatten, gleichzeitig aber wesentliche Impulse und Herausforderungen vom Süden her erfahren hatte. Natürlich unterstützte der Buchhandel – Chur war u.a. ein (Buch-)Handelszentrum – Comanders Bemühungen für die Reformation wesentlich.

Dr. Ulf Wendler

Wendler skizzierte die wechselvolle Entwicklung in Churs Reformationsgeschichte. Besonders massgebend schien, dass die Stadt und die reformierten Geistliche auch immer mit der Tatsache, dass der Bischofssitz auf dem Hof (Marsöl) weiter bestehen blieb, konfrontiert waren. Diese «Bikonfessionalität» war später eine wichtige Grundlage, dass Chur Kantonshauptstadt werden konnte.

Prof. Dr. Jan-Andrea Bernhard

Bernhard versuchte die Theologiegeschichte Churs und der Umgebung nachzuzeichnen, betonend, dass diese keineswegs gleichförmig und unilateral gewesen sei. Gerade die Theologiegeschichte Churs zeige, dass die die Bibel nicht abschliessend «richtig» oder «falsch» interpretierbar sei.

Theol. Flurina Cavegn

Cavegn zeigte auf, dass sich in Graubünden seit der Reformation zwei Parallelgesellschaften (reformiert, katholisch) gebildet haben. Heute ist aber die Kirche «ärmer» geworden und sie setzt zunehmend auch auf den synodalen und ökumenischen Weg. Dadurch würden sich die Kirchen nicht nur näherrückedn, sondern auch gegenseitig ihre Qualitäten bündeln und nutzen.