Filmabend am 80. Todestag von Dietrich Bonhoeffer

4. Februar 2025

«Bonhoeffer – Die letzte Stufe»

Mittwoch, 9. April 2025 um 19 Uhr im Comanderzentrum

Deutschland 1933:

Der deutsche Pfarrer Dietrich Bonhoeffer sieht den offensichtlichen Kniefall der christlichen Kirche vor dem Nazi-Regime nach der Machtübernahme durch Adolf Hitler mit großer Sorge. Bereits 1934 bei einer ökumenischen Tagung auf Fanö in Dänemark warnt er vor der drohenden Kriegsgefahr.

Er wird Leiter des Predigerseminars der «Bekennenden Kirche» in Finkenwalde. Die Bekennende Kirche war eine Oppositionsbewegung evangelischer Christen gegen Versuche einer Gleichschaltung von Lehre und Organisation der Deutschen Evangelischen Kirche mit dem Nationalsozialismus. Nachdem ein Treffen mit Anhängern der Bekennenden Kirche 1937 von der Geheimpolizei Gestapo gesprengt wird, darf er nicht mehr predigen und publizieren – das Predigerseminar wird geschlossen.

Von den November-Pogromen 1938, die seine schlimmsten Befürchtungen bestätigen, erfährt Bonhoeffer in den USA. Dort, in Amerika in Sicherheit zu bleiben, erscheint ihm jedoch als Verrat an der christlichen Idee und so kehrt er in seine Heimat zurück.

Sein Schwager Hans von Dohnanyi überzeugt ihn, als Kurier für die Widerstandsgruppe innerhalb der deutschen Spionageabwehr um Admiral Wilhelm Canaris zu arbeiten. Das Ringen zwischen christlichen Idealen und praktischer Notwendigkeit lässt Bonhoeffer zu der Erkenntnis kommen, dass es moralisch verwerflicher sei, böse zu sein als Böses zu tun. Die Gruppe verhilft Juden in die Schweiz zu fliehen und plant konkrete Anschlagspläne auf Hitler und bleibt lange unentdeckt. 1943 werden die Mitglieder zwar verhaftet, Beweise aber findet die Gestapo nicht – bis zum 20. April 1944. Das misslungene Attentat durch Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf Hitler führt zu einer Verhaftungswelle der Gestapo und zu Durchsuchungen bei der Spionageabwehr. Dort findet man letztlich die Beweise für die Pläne der Widerstandsgruppe, die Repressionen der Haft nehmen für alle zu. Der einzige Kontakt während seiner Haft zur Aussenwelt für Dietrich Bonhoeffer ist seine Verlobte Maria, die ihn im Gefängnis besuchen darf. 1945 unternimmt Maria einen letzten verzweifelten Versuch, ihren Geliebten zu befreien. Doch der lehnt es ab zu fliehen. Bonhoeffer wird in das Konzentrationslager Flossenbürg verlegt. Von dort geht er seinen letzten Gang …

Der Film (90 Minuten) beginnt mit Bonhoeffer in den USA. Er hat ein Jobangebot. Er aber ist innerlich zerrissen. Es reift der Entschluss, seinem berühmten Satz «Nur wer für die Juden schreit, darf auch gregorianisch Singen» zu folgen und so kehrt er nach Deutschland zurück. Leise, still, nachdenklich zeichnet der Film den inneren Kampf Bonhoeffers nach, der ihn dazu bewegt, sich aktiv an Plänen für ein Attentat auf Hitler zu beteiligen.  «Wer bin ich» steht dabei für Dietrich Bonhoeffer im Mittelpunkt – eines seiner bewegendsten Gedichte. Am 9. April 1945 – wenige Tage vor Kriegsende – wir er im KZ Flossenbürg hingerichtet.

Im Anschluss an den Film besteht die Möglichkeit noch bei einem kleinen Apéro in ein gemeinsames Gespräch zu kommen.

Pfarrerin Manuela Noack

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