Jahresbericht 2020: Einblick in unsere Angebote

21. Mai 2021

Ökumene

Frauen bleiben trotz der Beschränkungen engagiert

Viele Frauen waren im vergangenen Jahr kreativ. Das Team vom Seniorenessen in Masans blieb mit Briefen in Kontakt mit den Gästen. Die Köchinnen stellten sich mit einem Steckbrief vor. Die Gäste schätzten die persönliche Vorstellung mit Foto sehr.

Die ökumenischen Frauen liessen keinen ihrer monatlichen Gottesdienste ausfallen, obwohl sie sich gegen physische Treffen im Gemeindesaal Masans ausgesprochen hatten, weil sie keine Frau ausschliessen wollten. Sie entschieden sie sich für alternative Formen. So schrieb mehr als ein Dutzend Frauen an der Coronabibel mit. Das ist ein ökumenisches Schreibprojekt, in dem die ganze Bibel abgeschrieben wird. So wie es die Mönche früher machten.

Interessant war die Erfahrung der Verbundenheit, wenn alle zur selben Zeit an einem Text schreiben und meditieren. Frauen haben ihre Vorbereitungen mit der Gruppe per E-Mail oder mit einem Filmli geteilt und es wurden sogar Bücher samt Briefen in den Briefkasten jeder Frau gelegt. So entstand ein Austausch, der manchmal vertiefter und persönlicher war, als wenn alles im Gewohnten abläuft.

Auch die Weltgebetstaggruppe liess sich nicht lähmen. Im März 2020 durfte der Weltgebetstag zum Land Simbabwe in der Friedenskirche der methodistischen Gemeinde gefeiert werden. Die Auflagen meisterte das Vorbereitungsteam mit Schwung. Unbeirrt trafen sich die sieben Frauen weiter in Onlinesitzungen und bearbeiteten die neue Liturgie zum Land Vanuatu. Berührungsängste mit der neuen Technik gab es keine. Vielleicht liegt das auch daran, dass sich diese ökumenische Gruppe gewohnt ist, sich jedes Jahr auf Neues und Ungewohntes einzulassen.

Doch natürlich wird es jetzt Zeit, dass wir uns alle wieder persönlich treffen und diese leidigen Monate hinter uns lassen können. Ganz herzlichen Dank allen für das schöne Miteinander, die Solidarität, die Zeit und die Energie, die sie miteinander geteilt haben!

Gisella Belleri
Pfarrerin

Jugendarbeit

Jugendworldcafé

Das Jugendworldcafé konnte noch kurz vor dem ersten Lockdown in der Regulakirche zum Thema Organspende stattfinden. Das Jugendworldcafé bietet 16- bis 23- jährigen jungen Menschen eine Plattform, um untereinander zu aktuellen gesellschaftlichen Themen ins Gespräch zu kommen. Es werden jeweils Referenten ein- geladen, die einen kurzen Input zum Thema geben. Im Anschluss diskutieren die Jugendlichen die von den Experten gestellten offenen Fragen.

Im Februar wurde zum Thema «Organ- spende» diskutiert. Eingeladen waren der Theologe Beat Büchi und der Chefarzt der Intensivmedizin im Kantonsspital Graubünden Dr. med. Adrian Wäckerlin.

Waldhausstall-Gottesdienst

Auch dieses Jahr wurde anfangs Sommer der Gottesdienst von der Martinskirche in den Waldhausstall beim Fürstenwald verlegt. Das strahlende Wetter lockte am 12. Juli viele aus der Gemeinde zum Gottesdienst. Gianna und Bigna wurden im Gottesdient getauft. Die Ländlerkapelle Via Spluga erfreute alle mit ihrer Musik. Im Anschluss gab es einen «coronasicheren» Apéro.

Ökumenische Taizéandachten

In diesem Jahr konnten im Januar und Februar die ökumenischen Taizéandachten gemeinsam mit der katholischen Kirchgemeinde in der Regulakirche gefeiert werden. Die musikalische Begleitung hatte im Turnus das Streicherensemble und die Flötengruppe.

Ivana Bendik
Pfarrerin

Jugendkeller

Seit der Eröffnung im Oktober 2019 ist der Jugendkeller jeden Freitag von 18 bis
22 Uhr geöffnet (ausser in den Schulferien) und hat sich toll entwickelt – trotz aller Schwierigkeiten des letzten Jahres.

Obwohl wir wegen der Pandemie auch zeitweise schliessen mussten, wird das Angebot der offenen Jugendarbeit inzwischen jeden Freitag von ca. 20 Jugendlichen genutzt und es laufen Planungen für weitere Öffnungszeiten.

Verschiedene Freitagsprogramme konnten auch wieder angeboten werden. So wurde eifrig Tischtennis trainiert und Bane hat einen faszinierenden Film über sein Sprayprojekt in Tschernobyl gezeigt und von seinem Leben erzählt.

Auch bei der Wandgestaltung geht es immer weiter und so kamen im April drei neue Wände hinzu und auch die tech- nische Ausstattung wird immer besser mit Beamer, Nebelmaschine, WLAN und Musikanschluss. Wir freuen uns, wenn immer mehr Jugendliche den Weg in unseren Jugendkeller finden, und zusammen Billard, Ping-Pong oder Darts spielen … Musik hören, chillen, essen, trinken …

Anita Hächler
Jugendarbeiterin

Konfarbeit

Auch in der Konfarbeit war es ein schwie- riges Jahr. Wie so vieles mussten auch hier etliche Veranstaltungen ausfallen oder umstrukturiert werden.

Aber jammern mag ich gar nicht – die Konfirmanden haben auch unter diesen Bedingungen toll mitgezogen und so hat viel Neues entstehen können. Online-Aufgaben gab es zu erledigen und die Blocktage konnten völlig neu strukturiert und ausgearbeitet werden und haben inzwischen ihre Premiere gehabt: Neu erleben die Konfirmanden nun im 2. Konfjahr den Blocktag zu den Themen «Letztes Abendmahl Jesu», «Reformation», «Pfingsten», «Mose» oder «Bibel» als spannenden Escape-Room. In diesem müssen sie Rätsel um das Thema lösen, um am Ende eine Schatzkiste öffnen zu können. Auch ein Rätsel-Weihnachtsdinner konnte in dieser Zeit entstehen und wartet noch auf seine «Aufführung».

Die Teamer-Ausbildung konnten wir durchführen und nun gibt es doch einen schönen Stamm an Jugendlichen, die sich regelmässig engagieren im Jugendkeller, auf Lagern, in Gottesdiensten.  Die neue Ausbildung startet wieder im März 2022 und es ist schön zu sehen, dass die Konfzeit und die offene Jugendarbeit Früchte tragen und junge Menschen wieder Lust bekommen, sich für die Kirchgemeinde einzusetzen.

4you:)-Gottesdienst

Nach wirklich erfreulichen drei Gottes- diensten gab es leider eine erzwungene Pause, die nun aber überwunden scheint und so kann heuer hoffentlich wieder voll gestartet werden mit diesem neuen Format an Gottesdiensten mit anderer Musik im Comandersaal, mit einem klei- nen Konzert zu Beginn und einem Apéro für die «Erwachsenen» im Anschluss – die Jugendlichen können den Abend im Jugendkeller ausklingen lassen.

Ein Gottesdienst für Jung und Alt, gross und klein, dick und dünn, Mann und Frau, … Kurz: für alle, die eine andere Form erleben wollen.

Manuela Noack
Pfarrerin

Kinderangebote

Die Kinderangebote werden entlang des Schuljahres organisiert – deshalb erscheinen im Jahresbericht jeweils zwei Themenreihen pro Angebot. Einzelne Anlässe konnten im Frühjahr aufgrund der Covid-19-Verordnungen nicht durchgeführt werden. Im Sommer, Herbst und Winter war Verschiedenes wieder möglich, zum Teil aufgrund des Schutzkonzeptes in einem einfacheren Rahmen.

Ökumenische Kleinkinderfeiern

An den ökumenischen Kleinkinderfeiern nehmen Kinder im Vorschulalter und ihre Begleitpersonen teil. Ein ökumenisches Team (Imelda Marti, Martina Bleisch, Janine Dürst, Gisela Rade und Pfr. Andreas Rade) leitet die Feiern, die abwechslungsweise in der Comander- und in der Erlöserkirche stattfinden. Die erste Jahreshälfte stand unter dem Titel «Leben entlang des Kirchenjahres», die zweite Jahreshälfte war geprägt von den Gleichnissen Jesu.

KiK. Masans

Beim KiK. treffen sich monatlich Kinder parallel und zeitgleich zum Gottesdienst
in der Kirche Masans. Gemeinsam mit den Erwachsenen starteten die Kinder im Kirchenraum und begaben sich anschliessend zusammen mit ihrer Leiterin Gisela
Rade ins Kirchgemeindesäli, um dort ein zum Gottesdienst passendes Kinderprogramm zu erleben.

KiK-Nachmittage

Die Saison 2019/20 war für die langjährigen KiK-Leiterinnen Christina Wehrli und Katrin Jäger das letzte regelmässige Engagement im Bereich des KiK. Beide haben über viele Jahre hinweg verschiedenste Angebote im Bereich des KiK geleitet und geprägt, so zum Beispiel die Sonntagschule, das Kinderlager, den Domino, Erlebnistage, Übernachten in der Kirche und die Neukonzeption des KiK-Punktes und der KiK-Nachmittage. Der letzte Nachmittag durfte leider wie eingangs erwähnt nicht durchgeführt werden, sodass die beiden ohne Beteiligung der Kinder verabschiedet werden mussten.

Mit Ausscheiden der beiden KiK-Leiterinnen sind die KiK-Nachmittage konzeptionell neu gestaltet worden. Der neue Name deutet die Veränderung an: Aus «Kinder in der Kirche» wurde eine «Schtriali-Bandi». An zwei Mal fünf Nachmittagen ist je eine kleine Gruppe unterwegs in der Churer Umgebung, um die Natur zu entdecken, zu spielen, Geschichten rund um die Bibel zu hören und Freundschaften zu pflegen.

Kinderlager

«Wenn Gott spricht …, dann passiert was!» 32 Kinder haben sich auf das Geheimnis von Gottes grossartiger Schöpfung eingelassen. Wie schon viele Jahre zuvor bot das Lagerhaus Chasa Plan Grond in Pradella eine solide Unterkunft.

Die Tage waren geprägt von Wasserspielen, Barfusswanderung in strömendem Regen, Wanderung und Frieren bei nass-kaltem Wetter, Blumenkarten gestalten, Basteln und Ausprobieren einer Sternenkarte sowie einer Einführung in den Sternenhimmel durch Martin Jäger, einem Spielnachmittag zum Thema «Krieg der Sterne», Entwicklung und Bau von Papierfliegern mit anschliessendem Flugwettkampf, Spielen am Inn, Foto-OL und einem genialen Schlussabend mit kreativen Vorführungen der Kinder.

Als Verantwortliche mit dabei waren Stefan Buschauer, Gisela Rade, Pfr. Andreas Rade und ein Jungleiter-Team; Andy Crottogini (Küche) und Daniela Coray (Küche und Organisatorisches).

Familienkirche

«Bibel geht durch den Magen – Essensgeschichten in der Bibel.» Die Familienkirche lebt ganz stark auch vom Programm im Anschluss an den Gottesdienst. Ein Team von Freiwilligen unter der Leitung von Conny Retzke und Stefan Buschauer organisiert ein zum Thema passendes einfaches Mittagessen und Spiel- und Bastelmöglichkeiten.

Das geplante Wunder der Brot- und Fischvermehrung durfte nicht stattfinden. Auch all die unreinen Tiere sind vor dem Verzehr bewahrt worden. In der zweiten Jahreshälfte ging die Bibel zwar nicht durch den Magen, aber die Gottesdienste konnten wieder durchgeführt werden. Zum Teil mussten sie aufgrund der Personenzahl-Begrenzung in den Comandersaal übertragen werden. Das Thema der Saison 2020/21 bleibt aber spannend und aktuell: «Heilungen in der Bibel».

Neben den beiden verantwortlichen Pfarrpersonen wirkten in den Gottesdiensten Christian Cantieni, Orgel und Klavier, Gisela Rade, Animation und Gesang, sowie Solistinnen und Solisten mit. Erfreulich war insbesondere die Mitwirkung von jungen Musizierenden. Spidi, die Kirchenmaus, hat an jedem Anlass teilgenommen. Die Kirchenkatze Jery und der Wolf vom Calanda mussten sich zwischendurch in Quarantäne begeben.

Andreas Rade

Pfarrer

Familiengottesdienst, Handpuppen
Familiengottesdienst

"Heilignüchtern" - ein Lyrikanlass in der Regulakirche

Das Sars-Covid-19 Virus nimmt keine Rücksicht auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und die verschiedensten kulturellen Errungenschaften des Menschen. Auch der Lyrik ist es nicht hold.

So darf es niemanden verwundern, wenn die geplanten Anlässe in der Regulakirche, die sich der Lyrik verschrieben hatten, verschoben werden mussten. Das Planungsteam Frau Martina Kuoni, eine erfahrene Germanistin, die sich mit Leib und Seele der gepflegten Sprache verschrieben hat, und Pfarrer Erich Wyss nutzten jedoch diesen Aufschub, um das Programm zu verfeinern.

Statt im April begann «Heilignüchtern» im September 2020. Zur Freude von zahlreichen Besucherinnen und Besuchern erwies Frau Kuoni dem Bündner Dichter und Maler Werner Lutz ihre Referenz und brachte den Interessierten diesen Wörtersammler und Wörterbastler näher.  Im November stellte dann die Lyrikerin Frau Gianna Olinda Cadonau, die in Valader, Französisch, Deutsch und Englisch Gedichte schreibt, ihren Gedichtband «pajais in uondas» zur grossen Freude der vielen Anwesenden vor.

Erich Wyss

Pfarrer