Jahresbericht 2020: Blick in Ressorts

21. Mai 2021

Bildung, Kinder und Jugend

Das Jahr 2020 hat uns in viele ungewohnte Situationen gebracht. Plötzlich, sehr plötzlich, waren die Schulen geschlossen und jedes Kind hat das Wort Fernunterricht kennengelernt und musste sich mit dieser neuen Erfahrung konfrontieren.

Als Kirchgemeinde haben wir versucht, den Draht mit den Kindern, den Jugendlichen und den Familien mit Beiträgen auf der Homepage oder durch digitale Kontakte zu erhalten. Diese sehr unzufriedenstellende Situation hat uns gelehrt, dass auch die Kirche mit der Digitalisierung Schritt halten muss.

Nichtsdestotrotz müssen wir immer vor Augen haben, dass der physische Kontakt für die Entwicklung der sozialen Kompetenzen der Kinder sehr wichtig ist.

Unser neues Angebot «d’Schtriali-Bandi» (ummaschtriala = abenteuerliches
Suchen und Erleben im Quartier oder in der Natur/Bandi = verschworene Gemeinschaft in der Gruppe) hat sich als gutes Beispiel für diese schwierige Zeit entwickelt. Es verbindet traditionelle WErte mit einer modernen Outdoor-Aktivität, die sehr konform für die momentane Lage ist.

Ich bin dankbar für die grosse Kreativität, die unsere MitarbeiterInnen und HelferInnen entfaltet haben, damit wir unsere Kinder, Jugendlichen und Familien weiter- hin gut begleiten können.

Paola Cotti-Maurizio

Kirchgemeindevorstand,
Ressort Bildung, Kinder und Jugend

Bauwesen und Liegenschaften

Die im Berichtsjahr 2020 erfolgten Investitionen an den Liegenschaften unserer Kirchgemeinde konnten erfolgreich umgesetzt werden. Der Aufwand für den baulichen Unterhalt und für Ersatzanschaffungen umfasst gesamthaft rund 454’000 Franken, bei einem Budget von 500’000 Franken. Die jährlichen Massnahmen gewährleisten eine nachhaltige, ertragsorientierte Bewirtschaftung des vermieteten Immobilienbestandes von rund 90 Wohnungen. Im Weiteren dienen diese der Werterhaltung unserer selbstgenutzten, kirchlichen Gebäude.

 

Investitionen

Comanderzentrum:
– Renovation von Wohnungen infolge Mieterwechsel
– Ersatz von Badewannen mit Duschen

Wiesentalstrasse 89:
– Renovation von Wohnungen infolge Mieterwechsel
– Ersatz von Badewannen mit Duschen

Engadinstrasse 42:
– Sanierung der Bruchstein-Gartenmauer

Die letzten Jahre haben wir einiges in die Wohnobjekte investiert. Nun sind die kirchlichen Gebäude an der Reihe. Bei diesen ist erheblicher Investitionsbedarf, den man auf den ersten Blick nicht unbedingt sieht. Aber die Dachstühle und die Glockenstühle müssen teilweise saniert werden. Wir haben im Berichtsjahr die Tragkonstruktionen und Statik von allen Kirchen und Türmen überprüfen lassen. Das Resultat ist eindeutig: Wir müssen einiges in Ordnung bringen. In einer Mehrjahresplanung werden wir vorsehen, diese Sanierungen durchzuführen.

 

Immobilienprojekt

Die Kirchgemeindeversammlung vom 17. Juni 2019 genehmigte die Vorlage für den Umzug der Verwaltung und des kirchlichen Sozialdienstes von der Kirchgasse 12 ins Comanderzentrum sowie den Umbau des Antistitiums an der Kirchgasse 12 in Wohnungen.

Die Umbauarbeiten im Comanderzentrum konnten im Herbst 2020 erfolgreich abgeschlossen werden. Die dafür vorge- sehenen Kosten von CHF 440’000.– konnten im Rahmen des Kostenvoranschlages abgerechnet werden. Der Einbau des Personenliftes und die Sanierung der Toilettenanlagen ermöglichen eine hindernisfreie Nutzung der Liegen- schaft.

Die Mitarbeitenden der Verwaltung und des Sozialdienstes haben sich gut am neuen Arbeitsort eingelebt, sind motiviert und glücklich.

Im Namen der Baukommission danke ich den Architekten Marcel Liesch AG sowie allen Handwerkern ganz herzlich für Ihren Einsatz und die gute Zusammenarbeit.

Für die Umbauarbeiten im Antistitium wurde das Baugesuch an die Stadt Chur eingereicht. Dies aufgrund eines bereits vorhandenen, positiven Vor- entscheids der Denkmalpflege von Bund und Kanton sowie der Stadt. Die Bau- arbeiten werden im April 2021 beginnen. Der Bauabschluss ist auf Ende 2021 vorgesehen.

Wir freuen uns auf die Ausführung des Projekts im Antistitium im Sinne der Reformierten Kirche Chur.

Lieni Jäger

Kirchgemeindevorstand, Ressort Bauwesen

Soziales

2020 war ein ausserordentliches Jahr – für alle! Wegweisende Entscheidungen mussten innert kürzester Zeit getroffen werden. Hier waren wir als Vorstand und das Gesamtkollegium gefragt und gefordert. Daneben war ebenso auch
eine hohe Flexibilität von Seiten aller Mitarbeitenden gefragt. Diese haben gerade in diesen Zeiten ebenfalls einzigartige Arbeit geleistet. Für dieses Handeln ist allen Beteiligten ein grosses Lob auszusprechen.

Wir blicken zurück und bestimmt haben wir alle Dutzende eigene «Corona-Geschichten», diese prägen auch meinen Jahresrückblick.

Die Konfirmanden, welche sich sozial engagieren wollten, meldeten sich als Einkaufshilfen. Einkaufen ist nicht nur eine Notwendigkeit, es ist auch ein Stück gesellschaftliches Leben. Um die Risikogruppen zu schützen, boten wir diese Unterstützung beim alltäglichen Einkauf an. Ich erinnere mich gerne an Begegnungen im Laden, wo junge Menschen mit einem Einkaufszettel in der Hand nachfragten, wo was ist … So entstehen neue Formen der Teilhabe und des Miteinanders und neue Beziehungen können entstehen.

Der Evangelische Hilfsverein setzt sich seit Jahren dafür ein, dass alleinstehende Menschen am Heiligen Abend nicht alleine sind und organisiert eine stimmige Weihnachtsfeier. Bis im Dezember glaubten wir fest daran, dass wir diesen schönen Anlass am 24. Dezember 2020 im Comanderzentrum durchführen können. Dem war leider nicht so. Schnell wurde eine tolle Alternative gefunden. Ein grosses Dankeschön an Martin Jäger und allen kreativen, flexiblen fleissigen Händen beim Umorganisieren und Unterstützen.

Pfarrer D. Wieland, Pfarrer A. Enz und ich bilden die Vergabekommission und sprechen Beiträge an Dritte. Gesuche können jederzeit eingereicht werden und werden laufend behandelt. Es finden folgende Kriterien Anwendung:

– Projekte im kirchlichen, besonders auch im evangelischen Umfeld
– Verwurzelung in der Gemeinde
– «Gleich zu gleich» – Als Gemeinde ver- kehren wir grundsätzlich mit Insti- tutionen, nicht mit Einzelpersonen
– Trägerschaft der Empfänger-Institution; Voraussetzungen: konkrete Zweck- definition, klare Projektbegleitung und Rechenschaftsablage
– Rückfluss in unsere Gemeinde hilfreich, erwünscht, ideal

Es freut mich, dass die RKC während 24 Stunden, 7 Tage die Woche seelsorgerische Hilfe anbietet. Mit dem Umzug in die Neustadt an die Sennensteinstrasse ist der Gemeinde- und Sozialdienst gut erreichbar und besser zugänglich (rollstuhlgängig, Parkplätze, öV) und mit den neuen fixen Sprechstunden des Sozialdiakons Martin Jäger ist ein offenes Ohr für ein persönliches oder telefonisches Gespräch gewiss.

Es war ein bewegtes 2020 – gehen wir mit Schwung ins neue Jahr. Lassen wir uns überraschen, was es bringt!

Corina Pfiffner

Kirchgemeindevorstand, Ressort Soziales

Gemeinde- und Sozialdienst

Das Berichtsjahr stand unter starkem Einfluss der Pandemie-Massnahmen. Während im Gemeindedienst Veranstaltungen mehrheitlich abgesagt wurden, beanspruchte die Beratungstätigkeit im Bereich Sozialdienst deutlich mehr Ressourcen. Insgesamt machte sich das Spannungsfeld zwischen physischer (Ansteckungsgefahr) und psychischer Gesundheit (Vereinsamung) stark spürbar.

Sozialdienst

In Zeiten des Lockdowns zeigten sich die Vorteile der Digitalisierung. Sie zeigten aber auch eine Ghettoisierung der Gesellschaft. So wurden Menschen, denen das Know-how oder das Equipment der Digitalisierung fehlte, in einer Form isoliert, die ihnen zum Teil verunmöglichte, Hilfe anzufordern.

Neben physischen Kontakten wie Hausbesuche oder Termine in Aussenräumen oder auch im Büro war die telefonische Beratung ein wichtiger Anteil meiner Arbeit. Dazu gehörte auch die Instruktion der Betroffenen im Umgang mit Social Media und anderen Kommunikationsanlagen.

Einer Klientin, die eine Teilrente der IV und EL bezieht, hatte meine Vorgängerin ermöglicht, einer selbstständigen Beschäftigung nachzugehen. Während des Lockdowns brachen ihre Einnahmen zusammen, so dass wir eine Nothilfe im Härtefall beantragen mussten.

Bei all diesen Tätigkeiten zeigte sich aber, dass das Gespräch mit den Klienten im seelsorgerischen Sinne einen zunehmenden Anteil meiner Zeit in Anspruch nahm. So war der «telefonische Besuch» ein wichtiges Werk-zeug, um gegen die Vereinsamung der Menschen anzukämpfen.

 

Gemeindedienst

Veranstaltungen konnten kaum noch längerfristig geplant werden und mussten meistens abgesagt werden. Umso mehr musste darauf geachtet werden, die betroffenen Mitglieder unserer Gemeinde nicht aus dem Blickfeld zu verlieren.

So waren wir sehr froh um die Aktion der Konfirmanden unter der Leitung von Pfrn. Manuela Noack und Anita Hächler in unserer Wohnsiedlung.

11-mal im Jahr bieten wir einen Sonntagstreff für alle Generationen namens «tschent» an. 7 konnten wir durchführen. Es zeigte sich dabei wie eminent wichtig gerade in dieser schwierigen Zeit solche physischen Treffen waren. Die Anlässe wurden natürlich nach strengsten Pandemie-Massnahmen durchgeführt. Einer der «tschent»-Anlässe ist die Fahrt ins Blaue. Im vergangenen Jahr konnten wir mit einem vollen Car mit unserem kompetenten Chauffeur Hampi Büchi bei schönstem Wetter eine Reise zur Fluss-Mündung des Rheins am Bodensee machen.

An 20 Mittwochen im Jahr bieten wir jeweils im Comanderzentrum und im Gemeindesaal Masans ein Mittagessen an. Im Berichtsjahr konnten lediglich drei Essen stattfinden, an denen insgesamt 220 Mahlzeiten serviert wurden.

Die Reformierte Kirche Chur konnte 1130 Personen in der Stadt brieflich zu ihrem Geburtstag gratulieren. Etwa 435 von ihnen wurde ein persönlicher Besuch vom freiwilligen Jubilarenbe- suchsteam angeboten. Während des ers- ten Lockdowns konnten die Jubilarinnen und Jubilaren nicht besucht werden, darum hat Romana Lüchinger ihnen jeweils mit dem Gratulationsbrief eine Tafel Schokolade geschickt. Dies stiess auf sehr positives Echo. Im weiteren Verlauf bot das Besuchsteam jeweils weitere Besuchsformen an wie zum Beispiel der Telefon-Besuch, eine Begegnung auf dem Gang oder im Garten.

Für unsere freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter organisierten wir aus Dankbarkeit im Frühling einen stimmungsvollen Dankgottesdienst und im Herbst eine Führung im Kunsthaus. Beide Anlässe fanden regen Zuspruch.

Der Basar des Frauenarbeitskreises konnte aus bekannten Gründen nicht durchgeführt werden. Als Ersatz wurden jeweils während des Arbeitsnachmittags Erzeugnisse direkt im Foyer des Comanderzentrums verkauft. Der Erlös kam dem Verein «Tecum Graubünden» zugute.

Auch die traditionelle Weihnachtsfeier im Comanderzentrum am 24.12. konnte nicht in gewohntem Rahmen durchgeführt werden. Dank dem grossen Einsatz von Georg Pichler und seiner Frau Beatrix konnte jeder angemeldeten Person am Heiligabend durch ein Team von Freiwilligen ein «Schgarnutz» mit einigen Köstlichkeiten, einem Brief, einer Weihnachtsgeschichte zum Lesen und einer Kerzenmeditation übergeben werden. So konnten die Betroffenen, nach einer freundlichen Begegnung mit den Freiwilligen, doch noch ein feines Essen und ein paar weihnachtliche Gedanken geniessen.

Martin Jäger

Sozialdiakon

betende Hände, Hände, Hand, beten, Gebet

Gemeindeleben

Die Stärke der Quartierkommissionen liegt in ihrer lokalen Verwurzelung und Vernetzung. Sie bestehen aus einer/einem Präsidenten und drei bis fünf Mitgliedern und den im Quartier zuständigen Pfarrpersonen, Sozialdiakonen und hauptamtlichen Messmer/innen und Organist/innen. Die Quartierkommissionen fördern durch ihr freiwilliges Wirken das örtliche Gemeindeleben. Sie bereichern mit ihren Anlässen, sowie der Mitgestaltung und Umrahmung der Gottesdienste, das lokale wie auch städtische Zusammensein … normalerweise.

Im 2020 ist vieles anders …

Voller Freude und vieler Ideen starteten die Quartierkommissionen ins 2020. Die Neujahrs-und Gesundheitswünsche zeigten sehr bald die wahre Bedeutung des Wortes. Wünsche auf gute Gesundheit leiteten uns alle durchs 2020. Corona kam in die Welt, nistete sich ein und gedenkt, Teil unserer Gesellschaft werden zu wollen.

Das Gemeindeleben mit den Quartierkommissionen spürte die behördlichen Massnahmen insofern, als dass sie fast alle Spezialangebote und Rahmenprogramme auf später verschieben musste. Querdenken, Ideenreichtum à la jeweils aktuellem Schutzkonzept und vor allem flexible Bereitschaft waren im 2020 angebracht. Und so wurde viel Nächstenliebe gelebt; solidarisch einander beigestanden.

Ich danke den Quartierkommissionen herzlichst für ihr fortwährend positives Mitdenken und Mitwirken, damit die Reformierte Kirche Chur auch im Corona-Zeitalter für die Menschen DA SEIN kann.

Ladina Ehrler-Scharplatz

Kirchgemeindevorstand, Ressort Gemeinde

Quartierkommissionen

Das Jahr 2020 zeigte Corona bedingt auch seine Spuren in den Quartierkommissionen. Schon zu Beginn des Jahres mussten der Suppentag und weitere Gottesdienste abgesagt werden.

Nach dem Lockdown freuten wir uns in allen drei Kirchen an Pfingsten über die ersten Gottesdienstbesucher. Es zeigte uns, dass es ein grosses Bedürfnis war.

Im Juni konnten die Konfirmationen in feierlichem Ambiente durchgeführt werden.

Das erste Abendmahl nach dem Lockdown feierten wir gut besucht am Dank-, Buss- und Bettag, unter strengen Hygieneregeln.

Die Fest-Gottesdienste von Heilig Abend und Weihnachten feierten wir in mehreren aufeinander folgenden Gottesdiensten. Ein Heiligabend-Gottesdienst konnte gar via Live-Stream im Comandersaal übertragen werden. Ein besonderer Dank geht hier an alle Beteiligten für ihren aussergewöhnlichen Einsatz.

 

Quartier Altstadt

Mit 2 Taufen und einem gut besuchten Gottesdienst, war der Waldhausstall Gottesdienst unser Highlight. Im Anschluss konnten wir unter Einhaltung von Distanz- und Hygieneregeln einen kleinen Brunch geniessen. Dank geht hier auch an die Frauenkapelle Via Spluga für die musikalische Begleitung.

Anstelle des Stadtfest-Gottesdienstes fand der ansprechende «Statt-Stadtfest Gottesdienst» mit der Band Saitenwechsel in der Martinskirche statt.

Monika Grupp

Quartierkomissionspräsidentin Altstadt a. I.

 

Quartier Comander

Das Jahr wurde mit dem gemeinsamen Anstossen des Traditionsgetränks, des Churer Röteli, eingeläutet. Anfang Februar durften wir die Foto-Vernissage von Hans Domeng mit einem Apéro würdigen. Kurz darauf, am 21. Februar, konnten wir der Theateraufführung «Georges Friedrich Händels Auferstehung» von Andrea Zogg beiwohnen. Ein Geschenk an die Reformierte Kirche, das auch hier nochmals herzlich verdankt werden soll.

Karin Murnig

Quartierkommissionspräsidentin Comander

 

Quartier Masans

Der legendäre Dreikönigskuchen erfreute Jung und Alt und liess uns bei gemüt- lichem Beisammensein das 2020 einläuten. Am 16.02. durften wir unserenfür längere Zeit letzten Kirchenkaffee ausschenken. Dieser Anlass und der gemütliche Austausch untereinander ist uns in bester Erinnerung.

Marco Camenisch

Quartierkomissionspräsident Masans